Sonntag, 4. Oktober 2009

Wochenende ... und Zeitmanagement

Mit Wochenenden geht es mir wie den Beamten mit den Schnecken - husch sind sie weg (da ich nächstes Jahr 25-Jähriges Dienstjubiläum habe, darf ich solche Witze machen:-P).

Dabei habe ich dann auch mal das Gefühl, dass ich zwischen Kindern, Küche, einkaufen und sonstigem Gewühle gar nicht zu mir selbst komme - keine Zeit mal für mich und die Dinge, die ich eigentlich gern mal tun würde.

Meine ich ... aber wenn ich mir den Zeitablauf dann richtig ansehe, dann stelle ich doch fest, dass ich mir schon "stille Reserven" erwirtschaftet hatte, diese dann aber gar nicht so bewusst wie ich es vielleicht hätte sollen erlebt habe.

Wie ich das geschafft habe? Obwohl tausend Dinge anlagen, jeder mal eine Zeitscheibchen mit mir alleine haben wollte, Hausaufgaben und Lernen anlagen und natürlich die Hausarbeit gemacht werden musste ... OK, hier einiges an Tipps und Tricks:

- Was ich binnen 5 Minuten erledigen kann, mache ich sofort und schiebe es nicht 3 - 5 mal auf die lange Bank, das bindet dann viel mehr Zeit

- Klare Vereinbarungen mit denjenigen treffen, die Zeit mir mir teilen wollen, z.B. Uhrzeiten zum Hausaufgaben kontrollieren oder lernen, damit ich nicht x Mal hinterherlaufen muss sondern direkt auf die Uhrzeit verweisen kann (hilft vor allem auch bei schulpflichtigen Kids, da man sich die Zeiten, in denen der Biorythmus besseres Lernen erlaubt, heruaspicken kann).

- Festgelegte Essenszeiten - aber auch Kochzeiten. Hier das Zauberwort delegieren nutzen ... von 8 bis 80 kann man Helferlein nutzen, die Zwiebeln oder Salat schnippeln, Tisch decken oder den Geschirrspüler ausräumen. Die Nummer mit dem "das mach ich doch alleine viel schneller" ist großer Quatsch dabei. Klar geht es die ersten 2 - 3 Mal alleine schneller, gerade wenn man am Anfang alles erklären muss, aber danach braucht man nicht mehr solange. Zudem gewinnt man freie Zeit für sich hinterher, da man ja schon zusammen gekocht hat und hinterher jeder das Gefühl von Gemeinschaftserlebnis hat und weniger an den sonstigen Zeitreserven herumnagt :-)



- Hausarbeiten sollte frau ganz generell nicht alleine erledigen sondern je nach Alter der Wohnungsgenossen delegieren ... ab 10 kann ein Geschirrspüler ganz prima ausgeräumt werden, der Müll kann schon deutlich früher Beine kriegen und feudeln geht, sobald die Kids in der Schule Geometrie hatten und daher wissen, dass ein Raum eher selten Mal runde Ecken hat *lach*


Und wenn Du dann immer noch das Gefühl hast, Du hast viel zu wenig Zeit für Dinge, die Du tun möchtest, dann mach Dir eine Liste für Dinge, die eigentlich erledigt werden müssten und Dinge, die Du tun möchtest. Und dann wird jeweils abwechselnd immer ein Punkt von jeder Liste gestrichten, den Du erledigt hast ... und NICHT schummeln :-D

Wie, Du weißt nicht, was DU tun könntest statt Hausarbeiten zu erledien und DIch um Deine Kids zu kümmern (und vielleicht noch um den werten Herrn Gatten)????

Also noch eine kleine Liste :
- Wellnessprogramm zu Hause (Maske, Baden, Haare stylen (ja, auch mal im 80er Look nur so aus Quatsch)
- Lesen
- Malen
- ganz in Ruhe mal blödes Zeugs, das DU Dir SELBST im TV ausgesucht hast, ansehen
- rein gar nichts tun - ganz bewusst und mindestens eine halbe Stunde lang
- über den nächsen Flohmarkt bummeln
- mit einer Freundin dummes Zeugs am Telefon oder bei einer Tasse Kaffee quasseln
- Dir überlegen, wie Du Dich für die nächste Party stylst und Dich mindestens 20 x umziehen
...


to be continued :-) (hoffe ich doch, falls Euch noch was einfällt)


Zu guter Letzt noch der Hinweis darauf, was ich häufig vergesse - Wenn Du Zeit für Dich genutzt hast, feiere Dich - es ist nicht selbstverständlich, sich die Zeit zu nehmen und es gehört Mut dazu ... seinen inneren Schweinehund (in diesem Fall das ständig schlechte Gewissen) zu überwinden und auch mal Zeit auf sich selbst zu verwenden ... deshalb bin ich noch lange kein Egoist ode reine Rabenmutter, ganz im Gegenteil, ich nutze einfach nur die Chance, mich als Individuum weiter zu entwickeln und nicht nur als Mutter / Frau / Arbeitnehmer zu existieren. (neee, das war nun auch kein emanzipatorischer Exkurs ... lach)

2 Kommentare:

  1. Die Theorie war mir schon immer völlig klar, nur manchmal, manchmal fehlt mir die Disziplin dazu, oder ich hab einfach keinen Bock :-)

    Übrigens 25-jähriges Dienstjubiläum: meines war schon vor zwei Jahren. Die Zeit rennt, oder?!

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  2. Allerdings - ich kann mich noch so lebhaft an meinen ersten Tag in einer Amtsverwaltung erinnern. Als 19-jährige Anwärterin saß ich nach meiner Ankunft morgens ihm gegenüber als er alle Mitarbeiter/innen (...wobei es damals noch nur Mitarbeiter hieß)durch die Gegend scheuchte, um die Länge ihrer Telefonzuleitungen nachzumessen. Ich konnte mir das Lachen kaum verkneifen, aber wirklich keiner dieser knapp 20 Menschen hatte durchschaut, dass der Chef nur einen Witz machte. Irgendwann fragte er mich recht harsch "Was lachen Sie denn so?" und als ich dann vorsichtig auf das Datum 1.4. hinwies, da schlug er sich auf die Schenkel und meinte, dass ich wohl neben ihm die einzige mit gesundem Menschenverstand in dem Laden sei ... Soviel zu meiner ersten Behördenerfahrung als Mitglied derselben ... Das war dann der Beginn einer wunderbaren Freundschaft (ich war dann die einzige, der er bei seinen regelmäßigen Ausrastern keine Akten an den Kopf warf - er hatte wohl Angst, dass ich zurück werfen würde *lach)

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