Freitag, 18. September 2009

Mütter und Jobs

Spätestens seit heute habe ich einen Mutter-Job, vor dem ich mich seit 18 3/4 Jahren immer gedrückt habe - Chauffeuse eines meiner Kinder. Klar ist es auch in der Vergangenheit vorgekommen, dass ich mal irgendwen irgendwohin gefahren habe - aber jetzt habe ich ein leichtsinniges Versprechen gegeben, das mir wohl fast jeden Abend zerhacken wird ... Jan muss nun täglich nach Achterwehr in Sachen Ausbildung und zeitlich wird sich das grundsätzlich in den Nachmittags- und Abendstunden abspiele, da er Koch in Beckmanns Gasthof wird. Klar ist es supertoll und ich bin auch stolz drauf, dass der Betrieb mit den Jahrgangsbesten der letzten Jahre nun gerade IHN nimmt, aaaaaaaber eigentlich habe ich mir meine freie Zeit abends immer krass verteiligt. Ich bin nun mal noch nie die "immer-nur-daheim-Mum" gewesen sondern vertrete schon die Auffassung, dass die Kids ab einem bestimmten Alter, wenn sie dann im Bett liegen, mich nicht mehr vor Ort brauchen (finden sie übrigens selbst auch...!)
Wir haben schon das für und wider von der Anschaffung eines Rollers bis hin zum Führerschein besprochen - der Bus fährt zu nachtschlafender Zeit aus der Ecke so gut wie gar nicht mehr) - aber vielleicht findet sich ja auch noch ein Kollege, der auch in Kiel wohnt und ihn mitnehmen kann und ich mach mir jetzt viel zu viele Gedanken.

Aber wo ich schon das Thema Arbeit streife - habe ich überhaupt schon erzählt, wasICH mache?
Nee ... Ich bin einem öffentlichen Unternehmen mit gut 1300 MA für den Inneren Dienst verantwortlich. Wir stillen im Team deren Infrastrukturbedürfnisse vom Kopierer über den Büroarbeitsplatz bis hin zur Fachliteratur. Und das mit all den Kleinigkeiten, die jeden Tag auch sonst in einem Haushalt so anfallen. Ich selbst beschäftige mich dabei im Wesentlichen mit Grundsatzentscheidungen und Personalführung und dem heikelsten aller Themen - der Raumbelegung. Früher habe ich mich im Tagesgeschäft ziemlich verzettelt, aber inzwischen habe ich direkt und mittelbar ca. 50 Mitarbeiter/innen, so dass deren Aussteuerung und Probleme doch den größten Teil meines Tages füllen.
Sachbearbeitung hat mir früher deutlich mehr Spass gemacht - aber meinen Job jetzt erledige ich anscheinend auch ganz gut - ich höre zumindest viel Positives. Am besten gefällt es mir, wenn ich von meinen Leuten höre (vor allem von denen an den Außenstandorten) höre, dass sie noch nie einen Chef hatten, der zwar räumlich weit weg aber doch immer ansprechbar ist und ihnen das Gefühl gibt, er (in dem Fall sie *lach) kümmert sich. Wobei ich selbst bei manch einem der Mitarbeiter mit seinem Verhalten schon arg in die Tischkante beißen könnte ... aber das wär dann ja Sachbeschädigung *lach

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